✨ Mein Selbstbewusst mit der MS ✨
Als ich die Diagnose Multiple Sklerose mit 19 Jahren erhielt, war ich noch sehr jung und das Leben fing gerade erst an, so richtig spannend und aufregend zu werden.
Ich wollte so viele Pläne und Wünsche realisieren, und dann stellt man fest, dass das Leben eine andere Richtung einschlagen kann.
Die ganzen Schübe und Nebenwirkungen nahmen mir meine Sicherheit und auch mein Selbstbewusstsein.
Du wachst am Morgen auf und bist nicht mehr die Person, die du am Vortag noch warst. Der ganze Körper kribbelt. Deine Beine sind kraftlos.
Für mich waren das immer schlimme Erfahrungen gewesen. Ich bin anders wie alle anderen. Ich habe etwas, dass vielleicht nicht jeder so nachvollziehen kann oder sieht. Die Schmerzen, die Müdigkeit die Unsicherheit. Ich fühlte mich klein und schwach.
Diese Gefühl hatte ich bei jedem Schub.
Heute bin ich 25 Jahre alt und spüre selber, dass ich mich in den letzten Jahren stark verändert habe.
Oft verliere ich mich in meinen Gedanken und denke viel zu viel über Fragen nach, die mir eigentlich niemanden beantwortet kann.
Was das der letzte Schub?
Muss ich eines Tages in den Rollstuhl?
Werde ich eines Tages Mutter?
Kann ich überhaupt eine gute Mutter werden und werde ich meinem Kind gerecht?
Was wenn ich einen starken Schub habe und nicht auf meine Kinder schauen kann?
Bleibt meine MS under dem Medikament stabil?
All diese Unsicherheiten nehmen mir klar das Selbstwertgefühl weg.
Ich denke jede Krankheit nimmt den Menschen ein Stück des Selbstwertgefühls. Man kann ja nie wissen, was alles noch kommen mag. Im Grunde wissen wir das doch alle nicht? Egal ob gesund, krank, jung oder alt…
Obwohl ich schon länger mit der MS lebe, stelle ich immer wieder fest, dass ich immer noch unsicher bin und dadurch auch an Selbstvertrauen verliere.
Ich möchte aber dies unbedingt ändern. Dies gelingt mir mal mehr mal weniger.
In den schwierigen Momenten, wenn ich vor einer Herausforderung stehe, genau in solchen Momenten besteht die Schwierigkeit sich nicht dem Selbstmitleid hinzugeben, sondern zu kämpfen.
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Wenn ich umfalle, falle ich halt um. Dann stehe ich auf und versuche es erneut.
Trotzdem muss ich mich jeden Tag selber daran erinnern, dass die MS nicht mein Leben bestimmt. Klar, sie ist da, aber wie in jeder guten Partnerschaft ist es wichtig einen guten Einklang zu finden.
Mit dieser Einstellung bin ich bisher nur gut gefahren.
Wenn sich die Krankheit bemerktbar macht oder sich irgendwelche Symptome zeigen, weiss ich muss einen Gang runter schalten, dafür habe ich dann an einem anderen Tag wieder die Energie voll durchzustarten und die MS lässt mich gewähren.
An den meisten Tagen denke ich gar nicht an die Krankheit, fühle mich gesund und zufrieden. Diese Tage schätze ich umso mehr.
Natürlich muss ich mir oft einreden, dass die Krankheit nicht mein Todesurteil ist. Ich kann meine Träume trotzdem noch erreichen, vielleicht auf Umwegen, aber ich kann sie erreichen.
Oftmals ist es auch die Krankheit, die mich heute viel spontaner und risikofreudiger gemacht hat.
Das Leben ist eifach zu kurz, und gerade mit der MS weiss man nicht wie es morgen schon aussieht.
Deshalb mache ich die Sachen lieber schon heute wie morgen.
Ich nutze jede freie Zeit um zu Reisen, Umschulungen zu machen, oder was mir sonst gerade Spass macht.
Denn ich möchte am Schluss nicht sagen „ Hätte ich doch früher damit angefangen“.
Durch all dies, habe ich auch wieder mehr Selbstwertgefühl.
Die Krankheit hat mich natürlich auch ein Stückweit Egoistischer gemacht.
Ich habe gelernt ich muss zuerst auf mich und meinen Körper schauen. Geht es dem gut, kann ich mich um andere kümmern.
Trotzdem möchte ich euch sagen, ihr könnt euren Leben auch mit der Krankheit leben. Stellt die MS nicht in den Vordergrund, findet einen Einklang.
Tut Dinge die euch gut tun, euch ein positives Gefühl geben.
Ihr müsst es auch nicht immer allen recht machen denn:
𝚆𝚎𝚗𝚗 𝚍𝚞 𝚓𝚎𝚖𝚊𝚗𝚍𝚎𝚗 𝚋𝚒𝚜𝚝, 𝚍𝚎𝚛 𝚎𝚜 𝚒𝚖𝚖𝚎𝚛 𝚊𝚕𝚕𝚎𝚗 𝚞𝚗𝚍 𝚓𝚎𝚍𝚎𝚖 𝚛𝚎𝚌𝚑𝚝 𝚖𝚊𝚌𝚑𝚎𝚗 𝚠𝚒𝚕𝚕, 𝚍𝚊𝚗𝚗 𝚑𝚊𝚜𝚝 𝚍𝚞 𝚍𝚒𝚛 𝚎𝚒𝚗𝚎 𝙰𝚞𝚏𝚐𝚊𝚋𝚎 𝚐𝚎𝚐𝚎𝚋𝚎𝚗, 𝚍𝚒𝚎 𝚍𝚞 𝚗𝚒𝚎𝚖𝚊𝚕𝚜 𝚎𝚛𝚏𝚞̈𝚕𝚕𝚎𝚗 𝚔𝚊𝚗𝚗𝚜𝚝.
𝙸𝚛𝚐𝚎𝚗𝚍𝚠𝚎𝚛 𝚠𝚒𝚛𝚍 𝚒𝚖𝚖𝚎𝚛 𝚎𝚝𝚠𝚊𝚜 𝚊𝚗 𝚍𝚒𝚛, 𝚍𝚎𝚒𝚗𝚎𝚖 𝙻𝚎𝚋𝚎𝚗 𝚘𝚍𝚎𝚛 𝚍𝚎𝚒𝚗𝚎𝚗 𝙰𝚗𝚜𝚒𝚌𝚑𝚝𝚎𝚗 𝚊𝚞𝚜𝚣𝚞𝚜𝚎𝚝𝚣𝚎𝚗 𝚑𝚊𝚋𝚎𝚗.
𝙰𝚋𝚎𝚛 𝚠𝚎𝚒𝚜𝚜𝚝 𝚍𝚞, 𝚠𝚊𝚜 𝚗𝚘𝚌𝚑 𝚜𝚌𝚑𝚕𝚒𝚖𝚖𝚎𝚛 𝚒𝚜𝚝?
𝙳𝚞 𝚠𝚒𝚛𝚜𝚝 𝙳𝙸𝙲𝙷 𝚍𝚊𝚋𝚎𝚒 𝚊𝚕𝚜 𝚎𝚛𝚜𝚝𝚎𝚜 𝚟𝚎𝚛𝚐𝚎𝚜𝚜𝚎𝚗.
𝙰𝚕𝚜𝚘 𝚖𝚊𝚌𝚑 𝚍𝚒𝚌𝚑 𝙵𝚛𝚎𝚒 𝚞𝚗𝚍 𝚋𝚎𝚐𝚒𝚗𝚗𝚎 𝚣𝚞 𝚕𝚎𝚋𝚎𝚗. ✨
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