Zwischen Kinder und Zukunft
Wie ihr sicherlich gemerkt habt, war es die letzten Tage etwas ruhig auf meinem Blog.
Dies hat einen einfachen Grund, und zwar war ich die letzten Tage wieder einmal damit beschäftigt wie ich meine Zukunft gestalten sollte.
Ich habe ich knapp zwei Wochen einen Termin bei der Neurologin, wo es auch darum geht, ob ich das Medikament wechseln sollte auf ein etwas schwächeres.
Dies war schon in vergangen Terminen immer wieder Thema. Grund dafür ist, der Kinderwunsch von mir und meinem Verlobten.
Unter Gilenya wird strengstens davon abgeraten, Schwanger zu werden.
Immer wieder habe ich den Wechsel rausgezögert, aufgrund der IV, Umschulung usw...
Nun ist es so, dass der Wunsch nach einer Familie immer stärker und grösser wird. Mein Herz sagt klar JA zu dem Wechseln.
Doch auf der anderen Seite ist immer diese Ungewissheit, wie geht es weiter, falls ich eine Umschulung machen muss, schaffe ich dies neben Baby oder Schwangerschaft.
Allerdings habe ich auch keine Lust solange zu warten bis die IV eine Entscheidung trifft. Obwohl vielleicht entscheiden sie sich ja in zwei Monaten, aber vielleicht auch erst in 4 Jahren?! Wer weiss....
Nun sitze ich wieder mal hier und mache mir meine Gedanken. Ist es den jetzt schon der richtige Zeitpunkt? Ich weiss, mein aktueller Arbeitgeber wird nicht gerade begeistert sein. Da fehle ich schon seit bald 5 Monaten im Betrieb wegen Corona und schon bald soll noch eine Schwangerschaft folgen.
Auch der Medikamenten Wechsel ist nicht ganz ohne. Es ist bekannt, dass es nach dem Stoppen von Gilenya zu einem Rebound Effekt kommen kann. Das heiss,, dabei kommt es durch den plötzlichen Wegfall der Hemmung durch Gilenya zu einem verstärkten Einstrom von Entzündungszellen ins Nervensystem. Dieses Phänomen kann mit erheblicher Krankheitsaktivtät einhergehen. Kurz gesagt: es kann zu neuen, teile schweren Schüben kommen.
Bevor mit der Familienplanung aber begonnen werden kann, muss man zwei bis drei Monate warten bis das Medikament aus dem Körper ist und das Blutbild wieder normal ist.
Somit wäre die Planung erst ende Jahr möglich.
Doch was ist, wenn ich das Medikament absetzte und die die IV entscheidet in Herbst und ich darf eine Umschulung machen? Trotzdem mit Familienplanung weitermachen und Umschulung nebenbei? oder wieder von vorne anfangen und zurück zum stärkeren Medikament? So viele Fragen und Entscheidungen und niemand weiss die Antwort.
In solchen Situationen frage ich mich oft, wie ich das alles verdient habe. Diesen ständigen Kampf, jede Entscheidung hat irgend einen bitteren Nachgeschmack. Da wollte ich eigentlich noch an die höhere Fachschule aber wenn ich auf alles warte kann es noch locker 10 Jahre gehen bis ich alles fertig und abgeschlossen habe, und so lange möchte ich definitiv nicht warten mit Kindern. Man wird ja schliesslich nicht jünger.😏
Das positive in der Schwangerschaft ist, man ist in dieser Zeit so gut wie immun gegen die Krankheit, da der Körper das Immunsystem natürlicherweise herunterfährt um dem Kind nicht zu schaden.
Zum Glück habe ich noch ca. 1.5 Wochen Zeit mir genaue Gedanken zu machen. Obwohl ich weiss ich werde nicht viel weiter kommen. Immer wieder kreisen die Gedanken aber vom Fleck komme ich nicht wirklich. Doch was lass ich siegen? Das Herz, dass sagt es ist Zeit für Familie und eine Umschulung mit 1 Tag Schule pro Woche wäre gut machbar oder doch lieber der Verstand der sagt erst alles berufliche Regeln und Kinder danach?
Wenn ich warte, sagt mir dann jemand Danke dafür? die IV wird sich ja wohl nicht bedanken.
Jetzt wisst ihr, womit ich so meine Tage verbringe und wie schwierig so scheinbar einfach Entscheidungen bei mir sein können. Ich hätte mir das ganze auch einfacher gewünscht.
Aber wie sagt man so schön, was einem nicht umbringt, dass macht einen nur stärker.
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