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Kampf für die Gerechtigkeit

Eigentlich war mein Leben schön geplant. Nach meiner Lehre als Fachfrau Betreuung wollte ich die Matura nachholen und danach an die Pädagogische Hochschule gehen um später als Kindergarten und Primarlehrerin zu arbeiten.

Doch wie ihr wisst, kam da meine Erkrankung dazwischen.


Seit Januar 2018 darf ich deshalb nur noch 60% in meinem Beruf arbeiten. Von meinen Lehrpersonen der Schule sowie Ärzten und Fachpersonen wurde mir von der Matura und dem damit verbundenen Stress abgeraten, da dies die Chancen auf einen erneuten Schub erhöhen.


Seither führe ich einen ständigen Kampf zwischen meiner Unzufriedenheit und den Ämtern.

Ich würde so gerne mehr arbeiten gehen, was laut IV in einem Kaufmännischen Beruf auch möglich wäre. Doch ohne eine Umschulung ist es fast unmöglich einen Job zu finden.

Ich würde noch so gerne eine Umschulung machen, aber leider muss ich schon seit zwei Jahren auf einen Entscheid der IV warten.


Den Vorschlag die Umschulung selber zu bezahlen und auf eigene Faust etwas zu unternehmen wurde ebenfalls nicht akzeptiert. Also das heisst, ich darf eine Umschulung beginnen, falls aber die IV in dieser Zeit eine Entscheidung trifft, kann ich die Schule hinschmeissen und muss die Schule machen, welche die IV mir vorschlägt.


Nun sitze ich hier, da ich aufgrund meines Medikaments momentan durch Corona zur Risikogruppe gehöre und nicht arbeiten darf und studiere wie ich mein Leben gestalten soll.


Ich finde es einfach so ungerecht, ich habe eine Krankheit welche schwarz auf weiss auf dem Papier steht und trotzdem darf ich schon bald zum dritten Mal zum Gutachter und mich rechtfertigen wie Krank ich bin und warum ich nicht 100% arbeiten kann in meinem Beruf. Obwohl laut Akteneinsicht der Gutachter meine 40% Krankschreibung als gerechtfertigt empfindet tut sich in der Sache nichts.

Meine Fatigue, sowie meine Kopfwehattacken sind nun mal nicht genau messbar.

Sollte sogar einen Schmerzmittelentzug machen, da ich laut Gutachter abhängig war. Nun ja mittlerweile nehme ich evtl. höchstens 1x pro Monat ein Schmerzmittel aber die Attacken werden nicht weniger.


Ich würde alles geben um einfach arbeiten zu können, richtig Geld zu verdienen und bald mit der Familienplanung zu beginnen.

Aber da ist ja schon das nächste Problem, laut der MS Gesellschaft ist es nicht sinnvoll jetzt schon an Kinder zu denken, denn die IV nutzt dies gerne als Vorwand um nicht zu zahlen, denn bei Kindern würde man ja eh nicht 100% arbeiten gehen.


Ich verstehe die Schweiz und ihr Sozialversicherungswesen nicht ganz, klar gibt es viele die es ausnutzen. Doch da bin ich, jung, motiviert und zielstrebig, möchte gerne arbeiten und darf nicht.

Mittlerweile ist es so, dass es sogar heisst, dass solange Corona nicht wirklich behandelt werden kann, ic nicht in meinen Beruf zurück kann. Mein Arbeitgeber wird auch langsam ungeduldig und muss sich auch seine Gedanken machen, wie es nun weitergeht. Von der IV bekam ich nur die Antwort, dann müsse ich solange aufs RAV bis sie sich entscheiden. Dies ist definitiv nicht mein Ziel. Ich möchte nicht einfach untätig zuhause sitzen.


Ich weiss ich bin nicht die einzige der es so geht, aber ich finde es unfair, so im Leben ausgebremst zu werden, obwohl man alles dafür geben würde.


Nun bin ich seit März 2020 aufgrund Corona zuhause, habe Zeit für mich und meinen Körper und sehe da, die Kopfschmerzen sind fast verschwunden. Logische Schlussfolgerung, die Kopfschmerzen sind eine Reaktion auf den energielosen Körper während der Arbeit.

Denn jetzt kann ich meinen Tag so einteilen wie es meinen Körper mag, und nicht wie die Arbeit es will.


Ich bin gespannt wie es weitergeht, ich hoffe bald einen Entscheid zu bekommen, dass auch mein Leben weiterläuft, den momentan fühle ich mich einfach ausgebremst.


Für mich ist es auch immer sehr deprimierend, von anderen aus der Schule oder von Freunden zu hören, was sie gerade für Weiterbildungen machen oder was sie sich schon erarbeiten konnten. Denn ich würde es so gerne auch, werde aber immer wieder von den Ämtern gestoppt.


Ich möchte keine Teilrente oder sonstige Rente, ich möchte nur endlich eine Umschulung machen und im Berufsleben durchstarten.


Kurz gesagt : Ich bin zu krank um zu arbeiten aber zu gesund für die IV.



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