top of page

Tag X 13.08.2015

Vor ein paar Tagen begann ich meine Ausbildung zur Fachfrau Kinderbetreuung in einem Hort. Schon am ersten Arbeitstag merkte ich, dass irgendetwas nicht ganz stimmt. Ich konnte mir kaum etwas merken, war sehr vergesslich. Aber wer ist das schon nicht am ersten Arbeitstag und den vielen neuen Infos und Eindrücke.


Da kam der erste Schultag gerade recht, etwas Abwechslung, neue Freunde und viele spannende Fächer.

Doch der Morgen fing alles andere als gut an. Schon am Morgen war mir übel und der Schwindel plagte mich. Ich schob alles auf die Sommerhitze und die Nervosität vor dem ersten Schultag.

Der Informationsmorgen war geschafft, die Mittagspause näherte sich und leider wurde auch meine Übelkeit immer schlimmer. Ich ass ein paar Früchte und legte mich etwas hin.

Am Nachmittag stand Hauswirtschaft und Sport auf dem Programm. Nach dem Hauswirtschaftsunterricht, fragte ich meine Lehrerin ob Sie ein Traubenzucker hat für meinen Kreislauf. Sie gab mir einen und sagte ich solle auf mich acht geben.

Danach ging es in den Sportunterricht, ich hatte kaum angefangen, wurde ich vom Schwindel ausgebremst. Ich nahm eine Auszeit und ging auf die Toilette. Kühlte mich mit Wasser ab und setzte mich.


Nach dem Sport machte ich mich auf den Heimweg, mittlerweile hatte ich solchen Schwindel, dass ich nicht mal mehr die Gleise auf dem Bahnhof lesen konnte.

Trotzdem schaffte ich es mit dem Zug nachhause, allerdings holte mich mein Freund am Bahnhof ab, da ich kaum noch laufen konnte. Zuhause angekommen legte ich mich hin und schlief bis am nächsten Morgen.


Ich erwachte und öffnete die Augen. Alles stand still und ich freute mich, dass der Schwinde weg war. Ich stand auf und wollte zur Toilette. Aber da war er wieder, der Schwindel. Ich lief ins Bett, in die Tür, ich konnte die Distanzen nicht mehr einschätzen.

Mein Freund entschied, mich zum Arzt zu bringen. Dort verbrachte ich 1h mit diversen Schwindelübungen, doch nichts half. Schlussendlich hört ich den Satz ,, Sie müssen sofort in den Notfall des Spitals".


Dort angekommen wurde ich mit einem Rollstuhl vom Parkplatz abgeholt. Es folgte eine Untersuchung nach dem anderen. Schon bald lag ich im MRI, später folgte eine Liquorpunktion. Als ich Abend endlich auf ein Zimmer verlegt wurde, folgte die Kortisontherapie.


Die nächsten Tage vergingen mit weiteren Test, MRIs, Hirnstrommessungen sowie Physiotherapie. Der Schwindel stellt sich als Nystagmus heraus. Auch das Kribbeln in Armen und Beinen welches ich schon seit ca. 4 Wochen hatte verbesserte sich.


Am Dienstag hatte ich erneut Physiotherapie. Ich sass im Wartezimmer und sah ein Plakat einer Frau im Rollstuhl, darunter der Satz ,, Ich habe Multiple Sklerose". Ich dachte mir noch, dass ich froh bin, gesund zu sein, und dass meine Symptome schon fast verschwunden sind.


Noch am selben Tag kam meine Ärztin zu mir ins Zimmer und teilte mir zusammen mit der Assistenzärztin mit, dass sie den Verdacht haben, dass ich an Multipler Sklerose erkrankt bin und ich mich nun für eine Therapie entscheiden müsse.


Nach ca. 1 Woche, verliess ich das Spital als chronisch Kranke Person. Ich wusste, nichts wird so wie ich es mir erträumt habe.


Einen Monat später wurde ich auch schon aufs Medikament Copaxone eingestellt. Ich spritze mir fast 2.5 Jahre lang jeden Tag das Medikament.


Im Jahr 2017 musste ich dann wieder einmal ins MRI dort sah man, dass sich im Hirn neue Läsionen gebildet haben und ich auf ein stärkeres Medikament wechseln muss.

Seit Dezember 2017 nehme ich Gilenya und bin sehr zufrieden damit.


Im Herbst 2018 erfolgte eine IV Anmeldung, da ich aufgrund der Fatique, starken Kopfschmerzen sowie Schwindel in Stresssituationen in meinen Job nicht mehr 100% arbeiten kann. Einen Entscheid gab es bis heute noch nicht. Dafür jegliche Gutachtertermine.


Video eines Nystagmus.


Trotz allem bin ich sehr Dankbar für alle Arbeitgeber, Familie und Freunde sowie meinem Freund, die mich immer unterstützen, auch in schlechteren Tagen.


Ein besonderer Dank geht an Frau Dr. med. Natalie Remenez, Fachärztin für Neurologie in der Lindbergklinik in Winterthur.


Комментарии


17873158660530420.jpg

Schön, dass du dir Zeit für meinen Blog  nimmst.

Let the posts
come to you.

Thanks for submitting!

  • Facebook
  • Instagram
  • Twitter
  • Pinterest

Let me know what's on your mind

Thanks for submitting!

© 2023 by Turning Heads. Proudly created with Wix.com

bottom of page